Die Schlüterwerke sind eine Produktionsstätte für zeitgenössische Projekte darstellender Kunst unter Einbeziehung sämtlicher denkbarer künstlerischer Ausdrucksformen mit dem Ziel, eine aktuelle Musiktheatersprache zu entwickeln.
Mit vielen wunderbaren KünstlerInnen der unterschiedlichsten Sparten begannen wir im Februar 2013 ein neues Musiktheaterensemble aufzubauen, mit dem wir langfristig kontinuierlich arbeiten wollen.
Wir nennen uns „Schlüterwerke“ nach dem Roman „Drei Männer im Schnee – das lebenslängliche Kind“ von Erich Kästner. Der Name „Schlüterwerke“ soll suggerieren, dass wir täglich arbeiten wollen, um niederschwellige, lebendige und spannende Musiktheaterproduktionen zu verwirklichen.

Werke
Der Begriff der „Werke“ ist insofern programmatisch, als unsere Arbeit jederzeit für ein breites Publikum erfahrbar sein, und sich nicht a priori auf eine abstrakte Kunstebene berufen soll, damit auf unserem Weg alle Möglichkeiten des Ausdrucks vorurteilsfrei einbezogen und erprobt werden können.

Produkte
Die Produkte der Schlüterwerke sind Musiktheaterproduktionen im weitesten Sinne unter besonderer Einbeziehung von Gesang, Sprache, Tanz, Bewegung, Musik, visuellen Raumkonzepten, Bühnentechnik, Film, Zirkuskunst (Nouveau Cirque), Clownerie, Neuen Medien, Malerei und allen Elementen, die einem dramatischen Ausdruck dienen, um ein bestimmtes Thema erfahrbar zu machen.
Die Schlüterwerke produzieren regelmäßig kleinere Capriccios und große Projekte des Musiktheaters. Die Capriccios sind kurze Stücke, die sehr niederschwellig gehalten sind, neue Wege des Musiktheaters bestreiten und jeweils einem bestimmten Thema gewidmet sind. Jedes Jahr werden wir einige Capriccios präsentieren, die alle unterschiedliche künstlerische Schwerpunkte haben und unterschiedliche Aspekte der Vergangenheit Österreichs thematisieren. Die Hauptprojekte sind Werke der zeitgenössischen Musiktheaterproduktion, die sich mit den relevanten Themen Wiens auseinandersetzen und neue Sichtweisen auf die Tradition der Oper bieten.
Für unsere Produktionen suchen wir jeweils die geeigneten Spielorte. So führen wir regelmäßig im „Porgy & Bess“ und im „Brick-5“ auf. Für die größeren Projekte suchen wir die Kooperation mit bestehenden Theaterinstitutionen oder mieten Räume an.

Ensemble
Unser internationales Ensemble ist das Herz der Schlüterwerke. Das Besondere an diesem Ensemble ist, daß hier SängerInnen, MusikerInnen, SchauspielerInnen, AkrobatenInnen, TänzerInnen, ArtistInnen und PerformancekünstlerInnen gemeinsam und gleichwertig an ihren darstellerischen Möglichkeiten arbeiten und diese in die gemeinsame Arbeit einbringen. Sie führen ein umfassendes, kontinuierliches Trainings– und Arbeitsprogramm durch, um eine eigene “Sprache” zu entwickeln, die einzigartig ist, weil sie von den einzelnen Ensemblemitgliedern permanent mitgestaltet und beeinflußt wird. FilmemacherInnen, BühnenbildnerInnen, KostümbildnerInnen, LichtdesignerInnen, MaskenbildnerInnen, Bildende KünstlerInnen und ComputerkünstlerInnen arbeiten an der Visuellen Umsetzung unserer Projekte und sind in die Ensemblearbeit als fixer Bestandteil eingebunden. Die Musikalische Arbeit stellt eine natürliche Grundlage und Voraussetzung der Ensemblearbeit dar. Die Arbeit mit einem fixen Ensemble erlaubt uns, unmittelbar nach einer Aufführungsserie mit den selben Leuten weiterzuarbeiten und so die gemeinsam gemachten Erfahrungen sofort in die Proben für das nächste Projekt einzubringen und weiterzuentwickeln. Auf diese Weise wird eine Qualität des Zusammenspiels zwischen allen beteiligten Künstlern erreicht, die bisher im Musiktheaterbetrieb noch undenkbar ist. So eine Kontinuität ist die Grundlage für Qualität und echter Innovation unerläßlich.


Position
Unsere Position innerhalb der Wiener Opern- und Theaterlandschaft ist die einer freien Gruppe, die ihren Freiraum dazu nützt, stilprägende, konsequente Pionierarbeit zu leisten und in Publikumsschichten vorzudringen, die für größere Institutionen schwer erreichbar sind. Mit der Erarbeitung neuer Formen des Musiktheaters wollen wir in weitester Folge die Arbeit der bestehenden traditionellen Opernhäuser ergänzen und bereichern.

Publikum
Wir richten uns einerseits an ein erfahrenes Publikum, das sich für neue Formen des Musiktheaters interessiert, andererseits sprechen wir durch den Stil und die Qualität unserer Arbeit, sowie durch unsere Kulturvermittlungsmaßnahmen - wie schon bei den Produktionen des TOTALEN THEATERS - gezielt sowohl ein junges Publikum an, das wir für Musiktheater begeistern wollen, als auch Menschen aus sozialen Schichten, die normalerweise meist schwer einen Zugang zum Musiktheater finden. Deshalb folgen unsere Produktion dem Prinzip „Pay as you can an der Abendkassa“, nachdem jede/r ZuseherIn so viel bezahlen kann, so viel ihr/ihm dieser Abend wert ist und sie/er sich leisten kann. Seit fast 30 Jahren findet Kupferblums Theater in Wien ein begeistertes Stammpublikum.

Kulturvermittlung
Die Kulturvermittlung stellt einen sehr wichtigen Bereich unserer Arbeit dar. Wir möchten das Genre Oper Bevölkerungsschichten zugänglich machen, die Opernbesuche aus verschiedenen Gründen normalerweise nicht zu ihren Freizeitaktivitäten zählen. Wir wenden uns dabei besonders an ein junges Publikum, aber auch an Menschen mit geringerer kultureller Vorbildung. Neben Kooperationen mit bestehenden Einrichtungen zur Kulturvermittlung werden wir spezielle animierte Werkseinführungen, Probenbesuche, Künstlergespräche, offene Trainingsstunden, Workshops und besondere Initiativen anbieten, um unsere Arbeit vorzustellen. Eine Zusammenarbeit wünschen wir mit der Jeunesse, dem Dschungel Wien, dem Kindermuseum, dem Theater der Jugend, dem Theater in den Bezirken, den Volkshochschulen, den Jugendzentren der Stadt Wien, ethnischen Vereinen und anderen Organisationen, die bereits Kontakt zu bestimmten Gruppen etablieren konnten.

Internationaler Kontext
Unsere Arbeit steht im Internationalen Kontext mit dem Nouveau Cirque in Frankreich, Operngruppen in Schweden und England, aber auch mit Gruppen des Clown- und Bewegungstheaters wie dem „Complicity Theatre“ in London und Robert Lepage’s „Ex Machina“ in Kanada.