Der Kaiser von Atlantis

Eine Oper von Viktor Ullmann

Gastspiel aus New York

Eine Koproduktion zwischen Opera Moderne, New York City und Schlüterwerke, Wien

Die Oper "Der Kaiser von Atlantis" wurde im Vorzeigelager Theresienstadt komponiert, wo es jedoch nie zur Aufführung kam. Ihr Komponist Viktor Ullmann wurde in Auschwitz ermordet. Das Manuskript wurde 1975 auf einem Dachboden in Amsterdam gefunden, wo auch die Uraufführung dieses Werks stattfand.

Anlässlich der Gedenkfeierlichkeiten zum 75. Jahrestages der Pogromnacht des 9.11.1938 zeigen wir ein Gastspiel der Oper "Der Kaiser von Atlantis" von Viktor Ullmann, in der Regie von Markus Kupferblum. Dieses zentrale Werk der sogenannten „entarteten Kunst“ wird vom Klangforum Wien und New Yorker Gesangssolisten aufgeführt.

Besetzung

Besetzung:
Kaiser Overall (Emperor Overall) Vince Vincent
Der Lautsprecher (Loudspeaker) Kelvin Chan
Ein Soldat (A soldier) James Baumgardner
Harlekin (Pierrot) Brian Downen
Bubikopf (A maiden) Gan-ya Ben-gur Akselrod
Der Tod (Death) Joseph Beutel
Der Trommler (Drummer girl) Elspeth Davis

Komposition: Viktor Ullmann
Libretto: Peter Kien

Orchester: Klangforum Wien
Dirigent: Rossen Gergov
Regie: Markus Kupferblum

Choreographie, Tanz: Silke Grabinger,
Pavel El Hamalawi
Kostüme: Angela Huff
Bühne: Hans Kudlich

Produktionsleitung: Heike Sunder-Plaßmann
Theatervermittlung: Johanna Jonasch
Pressebetreuung: Martina Theissl

Besonderer Dank gilt Ingrid Leibezeder

Programm

Unser werter Herr Bundespräsident Dr. Heinz Fischer hat uns bei der Premiere mit seiner Anwesenheit beehrt und wurde von der Garde des österreichischen Bundesheeres würdevoll und protokollgemäß empfangen. Den Ehrenschutz übernahm Frau Nationalratspräsidentin Dr. Barbara Prammer. Zahlreiche Ministerinnen und Minister der österreichischen Bundesregierung waren anwesend. Eine besondere Freude und Ehre war für uns, dass Rudi Gelbert, ein Theresienstadt-Überlebender, zur Premiere die einführenden Worte sprach.

Die Oper wurde 2012 auf Initiative der Direktorin der New Yorker „Opera Moderne“, Rebecca Greenstein, sowie des damaligen Direktors des Österreichischen Kulturforums New York, Mag. Andreas Stadler, produziert.

Viktor Ullmann hat diese Oper für seine Mithäftlinge komponiert. So ergab sich eine sehr ungewöhnliche Orchesterbesetzung, etwa für Banjo, Gitarre und Harmonium zu den üblichen Streicher- und Bläsersätzen. Er schrieb mehrere immer harmlosere Versionen, weil er hoffte, das Werk aufführen zu dürfen. Doch die Zensur verbot es bis zuletzt und so hat er selbst seine eigene Oper nie gehört. Wir haben uns dazu entschlossen, die ursprüngliche, radikalste Version aufzuführen, die ein erschütterndes und berührendes Bild der Realität im Konzentrationslager zeichnet. Hier wird der Tod als Erlöser vom Leid gesehen und der Diktator stirbt am Ende mit den Worten: „Ich hinterlasse Euch Krieg und Haß. Dieser Krieg wird nicht der letzte gewesen sein.“

Inszenierung
Markus Kupferblum hat die Oper im November 2012 in New York City mit dem Fokus auf Personenführung inszeniert, wo sie in der Bohemian National Hall Premiere feierte und aufgrund des enormen Erfolgs eben dort im Februar 2013 zur Wiederaufnahme gelangte. Nun kommt die Inszenierung als Gastspiel nach Wien. Unser „Bubikopf“ Gan-ya Ben-Gur Akselrod hat 2013 den Hilde Zadek Wettbewerb in Wien gewonnen mitsamt 3 Spezialpreisen und ist seit Oktober im Theater an der Wien engagiert.

Dieses Gastspiel wird durch die großzügige Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Wien, des BMfUKK, des BmfLV, des BMfAEIA, des Bundeskanzleramtes, des Zukunftsfonds der Republik Österreich, des Österreichischen Nationalfonds, des Austrian Cultural Forum New York, der Austrian Airlines, iCatcher, Brick-5, Mag. Andreas Stadler, Dr. Sven Hartberger und Thomas Haffner ermöglicht.

Diese Aufführungsserie wird von einem umfangreichen Vermittlungsprogramm für Junges Publikum sowie für Erwachsene begleitet.

Publikumsreaktionen

Habs ja auch auf fb geschrieben, der Kaiser war ein bleibender tiefer Eindruck, die Musik war so überragend gut gespielt und hat so ungeheuer viel erzählt. Deine Inszenierung war so genau, phantasie- und liebevoll wie es immer Deine Arbeit auszeichnet. Natürlich hätten wir alle gerne von allen Singenden den Text verstanden, manche waren ja ganz wunderbar, aber das haben Raum und Kontext mehr als wettgemacht. Hätte am liebsten noch Kindervorstellung besucht!!! Das wird jedenfalls alles bleiben. 
Mirjam Jessa

Presse

Pressestimmen aus New York

“The work was directed by Markus Kupferblum whose artistic choices astonished and delighted us. The use of "steampunk" as a design element for the costumes gave delight to the eye and relief from the sense of grief. (...) The voices were excellent without exception. (...) The work is scarcely more than an hour in duration and we found ourselves wishing there were more to see and hear; a better recommendation could not be made.”
by Meche Kroop, www.vocedimeche.net

“Ransom Wilson led the fifteen musicians of Le Train Bleu in an expert and witty performance, melding easily into whatever mood Ullmann happened to be in from moment to moment. Director Markus Kupferblum’s use of dance and stylized action, taking its cues from steampunk, was sensitive to the weirdness of the story being told, and sets, costumes and makeup (those eyes!) endearingly followed suit.”
by John Yohalem, www.parterre.com

"clever production (...) the voices, were first-rate"
by Paul Pelkonen, http://super-conductor.blogspot.co.at/2012/11/opera-review-goggles-gears-and-genocide.html

Video

Ankündigung ORF Zeit im Bild

Trailer der Produktion in New York 2012

Clip

Vorstellungen:
30 November - 3 Dezember 2013 in der
Sporthalle der Maria Theresien Kaserne (Am Fasangarten 2, 1130 Wien)